Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund

From Wikipedia
Jump to navigation Jump to search
Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund GmbH
Logo
Basisinformationen
Unternehmenssitz Augsburg
Webpräsenz www.avv-augsburg.de
Eigentümer Stadt Augsburg
Landkreis Augsburg
Landkreis Aichach-Friedberg
Landkreis Dillingen a.d.Donau
Geschäftsführung Linda Kisabaka
Statistik
Fahrgäste 75,758 Mio. pro Jahr
Einzugsgebiet 2 328 km²
Einwohner im
Einzugsgebiet
0,717 Mio.
Altes Logo, verwendet von 1985 bis 2011

Die Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund GmbH, abgekürzt AVV, ist der Verkehrsverbund der Region Augsburg. Das Verbundgebiet umfasst den öffentlichen Personennahverkehr in der kreisfreien Stadt Augsburg, im Landkreis Augsburg, im Landkreis Aichach-Friedberg sowie im Altkreis Wertingen, der heute zum Landkreis Dillingen gehört. Die vier beteiligten Gebietskörperschaften sind auch die Gesellschafter der GmbH,[1] es handelt sich somit um einen sogenannten Aufgabenträgerverbund.[2] Der AVV grenzt im Osten an den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV), im Süden an die Landsberger Verkehrsgemeinschaft (LVG) und die Ostallgäuer Verkehrsgemeinschaft (OVG), im Westen an den Verkehrsverbund Mittelschwaben (VVM) und im Norden an die Verkehrsgemeinschaft Donau-Ries (VDR) und den Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt. Das Verbundgebiet ist konzentrisch in Tarifzonen aufgeteilt, die Innenraumzonen 10 und 20 werden dabei von den Zonen 31 bis 98 (mit Lücken) umschlossen.

Geschichte

[edit | edit source]

Erste Planungen für einen Verkehrsverbund in der Region Augsburg existierten bereits 1974, jedoch wurde erst im Jahr 1985 der Gesellschaftervertrag unterzeichnet[3], bevor die Verbundgesellschaft schließlich am 1. Juli 1985 ihren Geschäftsbetrieb aufnahm und zunächst einen Testbetrieb mit acht Sektionen startete (1 Mering und Kissing; 2 Eurasberg, Dasing, Friedberg, Aichach und Inchenhofen; 3 Aindling und Pöttmes; 4 Gersthofen, Meitingen, Wertingen, Nordendorf, Donauwörth und Otting-Weilheim; 5 Neusäß, Zusmarshausen, Welden und Altenmünster; 6 Langenneufnach, Gessertshausen, Dinkelscherben und Stadtbergen; 7 Klosterlechfeld, Schwabmünchen und Bobingen; 8 Königsbrunn).[4] Der AVV löste zunächst den Gemeinschaftstarif der Verkehrsgemeinschaft Augsburg (VGA) 1995 ab, bevor diese 1999 ganz aufgelöst wurde. In späteren Jahren wurde das Verbundgebiet sukzessive erweitert, zunächst ab dem 24. September 1989 um den Landkreis Aichach-Friedberg, ab dem 2. Juni 1991 dann um den Raum Welden / Aystetten / Zusmarshausen inklusive Schienenpersonennahverkehr bis Donauwörth sowie ab dem 27. September 1992 um den Raum Diedorf / Gessertshausen / Dinkelscherben. Etwa Mitte der 1990er Jahre wurden Änderungen in den Tarifzonen durchgeführt. So zählte beispielsweise die Haltestelle „Wertachbrücke“ früher zur Zone 20, dagegen gehört sie heute zur Zone 10. Die Stadt Friedberg war früher bereits eine weitere Tarifzone zwischen der heutigen Zone 31 und 32. Im Zuge der neuen Einteilung zählte Friedberg von nun an noch zur Zone 20 und bildet seitdem die bis heute gültige Zonengrenze zur Tarifzone 31 und 32. Zudem gilt der AVV-Tarif seit dem 1. August 2006 auf der Bahnstrecke Donauwörth–Treuchtlingen bis zum Bahnhof Otting-Weilheim im Landkreis Donau-Ries.

Im August 2024 gab Martin Sailer, Landrat des Landkreises Augsburg, bekannt, dass der AVV mit dem Münchner Verkehrsverbund fusionieren soll. Ziel sei die Attraktivierung des ÖPNV und die Steigerung der Zuverlässigkeit des Nahverkehrs im AVV. Die Fusion ist für Dezember 2025 vorgesehen.[5]

Beteiligte Unternehmen

[edit | edit source]

In den AVV sind heute folgende Verkehrsunternehmen integriert:[6]

Regionalbahn

[edit | edit source]

Stadtbus und Straßenbahn

[edit | edit source]

Regionalbus

[edit | edit source]
Bus der DB Regio Bus Bayern GmbH (DRB)
  • Demmelmair Omnibusbetrieb GmbH & Co. KG (Josef Demmelmair)
Bus der Firma Demmelmair auf Betriebsfahrt
  • Dirr-Reisen GmbH
  • Egenberger Reisen (Egenberger Verkehrs GmbH)
  • Gai Reisen
  • GVG – Gersthofer Verkehrsgesellschaft mbH
  • HZ Linienverkehr GmbH (Helmut Ziegelmeier)
  • Kirner Reisen (Karl Kirner)
  • Ludwig Tours (Fritz Ludwig)
  • Magg-GmbH & Co. KG Omnibusverkehr
  • Reisespaß Bögler Busunternehmen (Johann Bögler)
  • Omnibus-Unternehmen Johann Spangler (Leonhard Pfisterer e.K.)
  • RBA – Regionalbus Augsburg GmbH
  • Schäffler Reisen (im Auftrag der AVG – Linie 38)
  • Schick Hermann Omnibusverkehr e.K.
  • Schwabenbus GmbH
  • Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH (eigene Schreibweise SchwabenMobil) (Werner Ziegelmeier)
Bus der Firma Schwabenmobil auf Linie 106 in Mering
  • Stauden Express GmbH
  • Storz Reisen (im Auftrag der AVG – Linie 43)
  • Stuhler Reisen GmbH
  • Z MOBILITY – WERNER ZIEGELMEIER GmbH

AST Anruf-Sammel-Taxi

[edit | edit source]

Liniennummersystem

[edit | edit source]
Liniennummernblock Gebiet
001–099 Stadtverkehr Augsburg bzw. Netz der ehemaligen Verkehrsgemeinschaft Augsburg (VGA)
100–199 Raum MeringKissing
200–299 Raum AichachFriedberg
300–399 Raum PöttmesAindling
400–499 Raum WertingenMeitingen
500–599 Raum ZusmarshausenWeldenAystettenNeusäß
600–699 Raum DinkelscherbenGessertshausen
700–799 Raum SchwabmünchenBobingenKönigsbrunn

Kennzahlen

[edit | edit source]
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Entwicklung Kennzahlen des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbundes zwischen 2007 und 2015[7]

Von 2007 bis 2015 wurden innerhalb des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbunds jährlich zwischen 76 und 78 Millionen Fahrgäste befördert. Innerhalb dieser acht Jahre blieb die Anzahl der gefahrenen Wagen- und Zugkilometer relativ konstant bei rund 24 Millionen. Das nebenstehende Diagramm gibt die einzelnen Kennzahlen mit Bezug zum Geschäftsjahr wieder.

Kritik

[edit | edit source]

Trotz vieler Proteste in der Bevölkerung wurden die Preise während der letzten Jahre kontinuierlich erhöht. Durch eine Tarifreform sollten Pendler entlastet werden. Dies betrifft allerdings nur einen Bruchteil der Nutzer – für die meisten bedeutete die Einführung des Kurzstreckentickets eine Preiserhöhung. Ebenso ist der Nachttarif entfallen, sodass sich für nachtaktive Personen der Ticketpreis effektiv erhöht hat.[8][9]

Trivia

[edit | edit source]

Fahrgäste mit der von den Stadtwerken Augsburg ausgegebenen Chipkarte Karocard mussten bis zum Fahrplanwechsel 2017/18 aus „technischen Gründen“ in allen Regionalzügen und -bussen zusätzlich einen Papierfahrschein mitführen.[10][11] Dies ist seitdem nicht mehr nötig.

[edit | edit source]

Einzelnachweise

[edit | edit source]
  1. Über uns auf www.avv-augsburg.de
  2. Die Gesellschafter des AVV auf www.avv-augsburg.de
  3. AVV Broschüre „AVV Chronik final“, aus dem Jahr 2011 über die Geschichte des AVV auf Seite 2
  4. AVV Broschüre „AVV Chronik final“, aus dem Jahr 2011 über die Geschichte des AVV auf Seite 2 und 3
  5. Jana Tallevi: Paukenschlag im Nahverkehr: AVV soll im Münchner Verkehrsverbund aufgehen. In: Augsburger Allgemeine. 3. August 2024, abgerufen am 3. August 2024.
  6. Partner auf www.avv-augsburg.de
  7. Statistisches Jahrbuch der Stadt Augsburg 2016. Seite 71.
  8. Ina Marks: "Frechheit": So reagieren Leser auf AVV-Preiserhöhung. Abgerufen am 12. November 2019.
  9. Siegfried Zagler: AVV-Tarifreform wird zum Politikum. Abgerufen am 12. November 2019.
  10. Augsburg: Karocard wird Fahrausweis für die Straßenbahn (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)
  11. Stadtwerke Augsburg: Info- und Bestellbroschüre „Mein Abo“ (Memento vom 1. Juli 2014 im Internet Archive)